Geschlechterverhältnis und politische Herrschaft
In: Frauenforschung: Informationsdienst d. Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, IFG, Band 10, Heft 3, S. 3-15
ISSN: 0724-3626
Die Autorin erörtert den Zusammenhang von politischer Herrschaft und Geschlechterverhältnis an folgenden drei historischen Phasen: (1) am Nationalsozialismus; (2) an der frühen Nachkriegszeit; (3) an den vergangenen 20 Jahren. In den Mittelpunkt stellt sie dabei den Gegensatz von Gleichheit und Ungleichheit als wesentliches Prinzip von Herrschaft. Für die Zeit des Nationalsozialismus sieht sie "Ungleichheit als terroristisch durchgesetztes Prinzip, das ausgrenzt, abwertet und mordet. In der frühen Nachkriegszeit werden zwar im Grundgesetz die Prinzipien der Gleichheit im Sinne von Gleichberechtigung der Geschlechter verankert, aber die kulturelle Verschiedenheit der Geschlechter wird zum Gegenstand zahlreicher Debatten und läßt die rechtliche, ökonomische und politische Ungleichheit von Frauen und Männern fortbestehen." Für die vergangenen 20 Jahre konstatiert die Autorin eine weitgehende Anerkennung der Gleichheitsvorstellung in Recht, Politik und Gesellschaft, ohne daß sie bislang völlig durchgesetzt wäre. (psz)